Rostschutz für den Campervan: Rost entfernen und behandeln

Wie die meisten Selbst-Ausbauer haben auch wir einen gebrauchten Kastenwagen als Grundlage für unseren zukünftigen Campervan. Unser Van wurde auf einer Baustelle eingesetzt, bevor er zu uns kam. Regen, Straßensalz und Schmutz setzen einem Fahrzeug und besonders dem Lack zu und so kann es zu Roststellen kommen, die auf Dauer großen Schaden anrichten können. Wie wir dem Rost am Auto zu Leibe gerückt sind, erfahrt ihr hier in diesem Beitrag.

Vorab: Wir sind keine Profis auf dem Gebiet: Wenn ihr unsicher seid, erkundigt euch am besten bei einer Werkstatt oder einem Fachmann oder einer Fachfrau.

Bevor es an den eigentlichen Ausbau geht ist es wichtig, das Fahrzeug genau unter die Lupe zu nehmen, potentielle Roststellen zu sondieren und zu behandeln. Dabei sollte man sich auch genau alle Winkel und Ritzen ansehen. Bei uns waren beispielsweise in der Führung der Schiebetüre einige Steinchen und Schmutz zu finden, auf Dauer kann dies zum Abrieb des Lacks und somit auch zu Rost führen.

Den Van nackt machen

Zunächst also alles raus aus dem Van: Seitenverkleidungen, Bodenplatte, Blenden, Rückwand etc. Auch wenn unser Crafter nur 2 Jahre auf Baustellen im Einsatz war, hat sich besonders unter der Bodenplatte doch einiges angesammelt an Sand, Steinchen und anderem Schmutz.

Also haben wir alles gründlich gereinigt: Erst grob mit einem Besen und Bürsten Schmutz, Sand und kleine Steinchen (Vorsicht: hier nicht zusätzlich den Lack verkratzen!), anschließend mit Bremsenreiniger und einem Lappen auch hartnäckigen Verschmutzungen entfernt. Danach sah es schon gar nicht mehr so schlimm aus wie zunächst gedacht. Dennoch zeigten sich einige Stellen, an denen sich oberflächlicher Rost angesetzt hatte.

Da der Vorbesitzer nicht die originale Bodenplatte von VW, sondern eine eigene Bodenplatte direkt in den Boden geschraubt hat, hatten wir einige unbehandelte Löcher, an denen sich Rost ungehindert festsetzen konnte. Das ist zwar ärgerlich, aber auch in den Griff zu bekommen.

So sind wir vorgegangen, um den Rost zu entfernen und weiterer Rostbildung vorzubeugen:

1. Rost entfernen

Zunächst wird der Rost komplett mit einer Drahtbürste entfernt. Wir haben einen Aufsatz für die Bohrmaschine verwendet, ggf. arbeitet man mit einer Metallfeile nach – zum Beispiel in den Bohrlöchern, die wir im Boden hatten.

2. Grundierung

Anschließend haben wir eine Rostschutzgrundierung auftragen und diese über Nacht durchtrocken lassen. Wir haben die Grundierung übrigens bewusst in einer anderen Farbe als der Wagenfarbe gewählt, damit man die behandelten Stellen auf den ersten Blick gut erkennen kann. Später werden diese Stellen von Dämmung und Verkleidungen bzw. der Bodenplatte verdeckt und somit nicht sichtbar sein.

3. Versiegeln

Über die Grundierung haben wir mit einer Schicht Lack versiegelt. Wir haben einen Rostschutzlack (Hammerite) und an manchen Stellen einen 2K Lack zum Sprühen verwendet. Auch der Lack muss gut trocknen, die Trockenzeit ist meist auf der Packung angegeben.

Die kleinen Bohrlöcher im Boden, die uns der Vorbesitzer beschert hat, haben wir mit Sikaflex und einem Kunststoffspachtel ausgefüllt. Sicher hätte man auch anders vorgehen können: Schweißen oder ähnliches, wir haben hier aber den leichteren Weg gewählt.

Diese Gräte und Mittel haben wir verwendet: