Boden dämmen im Camper-Van

Wie wir dem Rost in unserem gebrauchten Van den Gar ausgemacht haben, haben wir euch hier im Beitrag erzählt. Nun geht es an ein sehr viel diskutiertes Thema: Die Bodendämmung im Van. Wir haben uns für hochwertige stabile Dämmplatten entschieden, die auch beim Bootsbau verwendet werden. Warum das Zeit und Geld spart, verraten wir euch jetzt.

Bodendämmung, warum?

Natürlich könnte man den Boden auch ungedämmt lassen, eine Bodenplatte und den finalen Bodenbelag direkt auf den Blechboden verlegen. Eine solide Bodendämmung hat aber mehrere Vorteile: Zum einen ist es ein Schallschutz: Trittgeräusche aber auch Vibrationen bei der Fahrt werden durch den Dämmstoff vermindert. Das offensichtlichste Argument ist aber die Temperatur-Dämmung: Gutes Dämm-Material hält Hitze und Kälte von außen ab, hält aber auch die Wärme im Inneren des Fahrzeugs. Die Karosserie eines Fahrzeugs ist aus Blech, das sich bei Sonneneinstrahlung verhältnismäßig schnell und stark erhitzt und bei kalten Temperaturen diese Kälte auch an die Luft abgibt. Große Temperaturschwankungen können zu Kondenswasser führen, also schützt die Isolierung auch zu einem Teil vor Nässe im Van. Für uns war also von Anfang an klar: Wir wollen den Boden sorgfältig dämmen.

Stabile Dämmplatten ersparen eine komplizierte Unterkonstruktion

Natürlich gibt es viele verschiedene Stoffe, mit denen man dämmen kann. Kork, Kautschuk, Hanf, Styropor … um hier nur einige zu nennen. Nimmt man ein weiches, nicht trittfestes Material, benötigt man eine Unterkonstruktion aus Latten oder Kantholz, da sich das Dämmmaterial sonst „plattdrückt“ und seine isolierenden Eigenschaften verliert. Da wir uns diesen Schritt aber sparen wollten, sind wir recht schnell auf das Material unserer Wahl gekommen: Die Firma GISATEX® aus Reutlingen stellt diverse Komponenten für den Bootsbau her, neben Wandverkleidungen, Bodenbelägen und Matratzen eben auch Dämm-Material. Was sich im Bootsbau bewährt hat, kann für den Camper nur gut sein, dachten wir uns und haben zugeschlagen.

Die Dämmplatten sind aus Thermo Isocell, einem vernetzt geschlossenzelligen PE-Schaumstoff mit der geringen Wärmeleitfähigkeit von nur 0,038 W/mk und einer sehr geringen Wasseraufnahme von unter 4% (nahezu keine Wasseraufnahme). Das Material ist temperaturbeständig (–50°C bis +90°C) und ist schwer entflammbar, was sich in einem Camper auch immer gut macht. Es gibt die Platten in 10 cm oder 20 cm Stärke – wir haben die dickere Variante gewählt.

Stück für Stück

Damit alle Komponenten gut zusammenpassen haben wir den passenden Spezialkleber von Gisatext gleich dazu bestellt. Der Untergrund sollte vor dem Einkleben der Dämmung von Schmutz und Fett befreit werden. Mit viel Bremsenreiniger und einem Lappen haben wir den Boden also vorab gründliche gereinigt. Die Bodenplatten lassen sich problemlos mit einem Teppichmesser passend zurechtschneiden. An schwierigen Stellen haben wir zunächst aus Pappe eine Schablone angefertigt und die Form dann auf die Dämmplatten übertragen. Mit einem Pinsel haben wir dann Stück für Stück den Boden und das entsprechende Stück Dämmplatte mit dem Kleber eingestrichen. 5 – 10 Minuten sollte der Kleber auslüften, bevor er dann recht präzise (am besten zu zweit) auf den Boden geklebt wird. Arbeitet hier genau und konzentriert, die Platten später zu verschieben ist eher nicht möglich, da der Kleber von Anfang an richtig gut hält.

Mit einer Tapetenrolle und unseren Knien haben wir die Platten dann in die Fugen den Boden eingedrückt. Natürlich muss man nicht voll-flächig isolieren, sondern kann auch mehrere kleine Stücke anbringen, was sich besonders an kniffeligen Stellen anbietet. Hierbei sollten auch die Ränder mit Kleber bestrichen und zusammengeklebt werden.

Da die Dämmplatten von GISATEX® trittfest und stabiler sind als andere Dämmstoffe, konnten wir unsere Bodenplatte aus Pappelsperrholz direkt auf die durchgetrocknete Dämmung legen und mit den Schrauben an den Zurrpunkten des Autos festschrauben. Achtung: Ihr braucht jetzt natürlich längere Schrauben! Die Löcher mussten wir teils dann von unten nach oben mit einem dünnen Schraubenzieher durchstoßen – oder aber ihr markiert sie vorab auf der Dämmung, das hilft euch dabei, die Schraublöcher wieder zu finden.

Material & Kosten

Dämmplatten aus Thermo Isocell: https://www.gisatex.de/isolation-schall/profi-waermeisolation-und-kaelteschutz-thermo-isocell-20mm/
–> Wir haben für unseren Crafter L2H2 zwei Platten benötigt und kaum Reste übrig gehabt
Spezielklebstoff: https://www.gisatex.de/klebstoff-farbe/spezialkleber-typ-135/

Wir haben auch einen Rabattcode bei GISATEX® für euch: mit vanduesen10 bekommt ihr 10% auf euren Einkauf.

(Kooperation mit dem Hersteller)

Tapetenrolle: https://www.amazon.de/dp/B07VW9L2SX?ref=exp_caddycampers_dp_vv_d
Bremsenreiniger: https://www.amazon.de/dp/B0120WO8VW?ref=exp_caddycampers_dp_vv_d

(Affiliate Links (keine Kooperation mit dem Hersteller) Ihr unterstützt uns beim Kauf über unseren Link ein bisschen, da wir mit 1 – 10 Prozent beteiligt werden, für euch entstehen keine Kosten oder Nachteile)

Auch hilfreich:

In einem Video erklärt Manu von Schalldose On Tour wie er die Dämmplatten von GISATEX® verbaut hat: https://www.youtube.com/watch?v=n38kr7mMUkg&t=960s